Auf neuen Wegen!


Die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm ist gleich in mehrerlei Hinsicht außergewöhnlich: einerseits mussten gewaltige topografische Hürden bewältigt werden, andererseits ging mit ETCS L2oS (Level 2 ohne Signale) eine völlig neue Eisenbahnwelt ins Schwäbische.
Verkehrlich spannend sind die im Übergangsverkehr bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 verkehrenden Lok-Wagen-Züge bestehend aus zwei ETCS-fähigen Vectronen und vier bis fünf druckertüchtigte ehemalige Fernverkehrswagen, die den bereits in der Bauphase der Strecke nachträglich geplanten Bahnhof "Merklingen/Schwäbische Alb" bedienen.



Um die 120m langen Langschienen auf die Albhochfläche zu befördern, wurde ein spezieller Anhänger konstruiert, mit dem die Langschienen in Ulm Hbf vom Zug auf den LKW umgeladen und dann durch den Albabstiegstunnel nach Dornstadt hoch befördert wurden. Bei der Entladung tagsüber sehen wir das spezielle Fahrzeug hier am Tunnelportal vom Albabstiegstunnel bei Dornstadt.

Zahlreiche Bauzustände waren im Ulmer Hauptbahnhof nötig, um die Neubaustrecke einzufädeln, die direkt in Ulm aus dem Tunnel heraus kommt.

Neun Jahre nach der vorigen Aufnahme verlässt RJ 890 den Ulmer Hbf in Richtung Altbaustrecke - nicht jede Baureihe hat bereits die Abnahme für die neue Strecke. Der Standpunkt ist in etwa der Gleiche, sämtliche Umbauten im Bahnhof fanden bis auf wenige Totalsperrungen unter dem rollenden Rad statt.

Beim Blick in nördlicher Richtung von der Ludwig-Erhard-Brücke fällt im Jahr 2015 bereits das Tunnelportal des Albabstiegtunnels ins Auge.

Acht Jahre später präsentiert sich ein komplett anderes Bild: das alte E-Lok-Bw ist abgerissen, die Abstellanlagen neu angeordnet, die Einfädelung der Brenzbahn aus Aalen sowie die Altbaustrecke via Geislinger Steige wurden verschwenkt, im Hintergrund schwebt die zwischenzeitlich eröffnete Straßenbahnlinie 2 über den Ulmer Nordkopf. Damit man von der Neubaustrecke auch auf die Gleise 3 bis 9 fahren kann, hat man den "Friedrichshafener Trog" konstruiert, durch den der Wendlinger IRE gerade auftaucht.

Die direkt Fortführung der NBS schliesst im Hbf an die Gleise 1 und 2 an. Von Gleis 1 aus geht es seither rechts am Trog vorbei, aus Richtung Beimerstetten kommend über das Trogbauwerk hinüber.

Mit einem IRE aus Wendlingen erreichen 193 243 und 193 242 den Ulmer Hbf auf Gleis 3.

Bauarbeitenbedingt über Gleis 2 startet ein IRE im Ulmer Hbf auf die Neubaustrecke.

Messzüge dürfen bisher noch nicht aus eigener Kraft über die Neubaustrecke, weshalb Regios 193 242 vorgespannt wurde und in Kürze eine Gleismessfahrt nach Plochingen starten wird.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 ging die Neubaustrecke schlußendlich in Betrieb, dazu gab es eine spektakuläre Parallelfahrt mit 200 km/h von Merklingen bis Ulm Hbf - aufgenommen oberhalb vom Tunnelportal des Albabstiegstunnels.

Etwas seitlicher aufgenommen sehen wir einen IRE nach Ulm, der in wenigen Minuten sein Ziel erreichen wird.

403 059 hat die Albhochfläche erreicht und schiesst aus dem Albabstiegstunnel heraus.

In den letzten Sonnestrahlen prischt dieser IRE am Fotografen bei Dornstadt vorbei.

Noch vierzehnteilig rauscht 401 019 in Richtung Ulm.

Die Neubaustrecke orientiert sich am Verlauf der Bundesautobahn 8, die zeitgleich zum Streckenbau sechsspurig ausgebaut wurde.

Ein Wegkreuz säumt den Weg nahe Böttingen.

Bei Tomerdingen ist dieser IRE in Richtung Ulm unterwegs.

Eindrucksvoll zeigt sich hier der Flächenverbrauch Schiene vs Straße...

Im März 2022 fanden die Hochtastfahrten mit dem ICE-S statt, der mit 275km/h über die Schwäbische Alb fegte. Die Messfahrten endeten im Albabstiegstunnel, weil die Anbindung ans Relaisstellwerk Ulm Hbf noch nicht fertig gestellt war.

Planmäßig wird die Hamburger ICE-Linie via Geislinger Steige geführt, zur Verspätungskürzung wird dann gerne über Merklingen umgeleitet. Bis zu 15 Minuten können so reingefahren werden!

Ein IRE saust an Scharenstetten vorbei.

Bei Aichen begegnet uns wieder die Hochtastfahrt mit dem ICE S.

Kurz vor der Autobahnabfahrt Merklingen begegnet uns ein IRE nach Ulm.

Dank großer Anstrengungen konnte der Bahnhof Merklingen noch nachträglich an der Neubaustrecke realisiert werden, musste aber an die bestehende Planung angepasst werden, weshalb der Bahnhof nur eine gewisse Länge hat. Ein IRE verlässt den Bahnhof gerade nach Ulm.

Immer um die Minute .40 herum begegnen sich die beiden IRE-Garnituren in Merklingen.

Auch das "advanced TrainLab" in Form von 605 017 war im Vorfeld der Inbetriebnahme auf der Strecke unterwegs.

Die Filstalbrücke besteht aus zwei Einzelbrücken, die mit 85 Meter Höhe die dritthöchste Eisenbahnbrücke Deutschlands sind und die beiden Tunnel Steinbühltunnel und Boßlertunnel mit einer Steigung von 25 Promille verbindet. Die Brücke überquert dabei nicht nur das Filstal, sondern auch die ehemalige Bahnstrecke nach Wiesensteig - heute als Fahrradweg links neben der Lok erkennbar.


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